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Dienstag, 20. Okt 2020 - Mitteilungen

Innehalten im Gedenken an Sternenkinder

Wie sich am Horizont Meer und Himmel berühren, so fern und doch so nah sind sich die sichtbare und die unsichtbare Welt. Eng verbunden und doch so weit entfernt sind Diesseits und Jenseits. So fern und doch so nah sind unsere Sternenkinder, die uns verlassen mussten und doch immer zu uns gehören.

Wir ehren das kleine, unscheinbare Leben der Sternenkinder. In unserem je eigenen Glauben, unserer Liebe und Hoffnung widmen wir ihnen und den betroffenen Familien diese Zeit des Gedenkens. Wir anerkennen den Sinn dieses in unseren Augen kurzen Lebens. Auch die Sternenkinder sind Teil der Menschengeschichte, der Weltgeschichte.

Individuelle Gedenkminuten am Samstag, 24. Oktober 2020, 11.00 Uhr - anstelle einer gemeinsamen Gedenkfeier.

Lassen Sie sich von einem Punkt zum nächsten führen oder wählen sie nur jene Punkte aus, die zu Ihnen passen:

* Suchen Sie sich einen geeigneten Platz: zu Hause, im Garten, am Rhein, im Wald ...
* Legen Sie ein kleines Tuch vor sich hin und darauf z.B. eine Blume, einen Stein, eine Kerze, einen Stern, den Namen Ihres Sternenkindes, das Wort «Sternenkind», ein Zeichen Ihres Glaubens, Herbstblätter ...

* Hören Sie ein Musikstück oder ein Lied, z.B. youtube: «Divna Ljubojević - Živonosni Istočnik - Tebe Pojem» oder «6 Miniatures (Arr. T. Batiashvili for Violin & Orchestra) : No. 2, Suliko» oder spielen Sie selber ein Stück mit Ihrem Musikinstrument oder Sie singen selber ein Lied;

* Lesen Sie folgende Zeilen: «Die Tränen rannen herab und ich liess sie ungehindert fliessen, wie sie wollten, und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz.»

* Verweilen Sie eine Weile in Stille. Nehmen Sie wahr, welche Gedanken, Gefühle, Erinnerungen in Ihnen wach werden im Gedenken an Sternenkinder, an Ihr Sternenkind.

* Atmen Sie bewusst ein und aus und «legen» Sie in Gedanken jede Wahrnehmung auf das Tuch vor Ihnen: das, was schwer ist und auf Ihnen lastet wie ein Stein und das, was sich leicht und schön anfühlt, in Ihnen blüht wie eine Blume

* Vor Gott dürfen wir Dinge bringen, mit denen wir selber nicht fertig werden: wie ein weinendes Kind seinen Kummer zu den Eltern trägt. Vor Gott dürfen wir Dinge bringen, die uns freuen und die wir geschafft haben, wie ein Kind, das zeigen will: schau mal, was ich gemacht habe!

* Lesen Sie nochmals folgende Zeilen: «Die Tränen rannen herab und ich liess sie ungehindert fliessen, wie sie wollten, und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz.»

* Ich bin ein Mensch und kann die Welt und das Leben nie ganz begreifen – ich kann nur annehmen, was zu meiner Geschichte gehört. Unser Sternenkind ist in unsere Familiengeschichte einbettet:Steht nicht weinend an meinem Grab, ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht. Ich bin tausend Winde, die weh‘n, ich bin das Glitzern der Sonne im Schnee, ich bin das Sonnenlicht auf reifem Korn, ich bin der sanfte Regen im Herbst, ich bin in der Morgenröte der kleine Vogel der zum Himmel aufsteigt, ich bin das sanfte Sternenlicht in der Nacht. Steht nicht weinend an meinem Grab. Ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht.


* Nicht ins Nichts hinein werden wir geboren, nicht ins Nichts hinein sterben wir. In unseren Glauben, in unsere Hoffnung und in die Liebe hinein, in das Geheimnis des Lebens und des Sterbens – des «Woher kommen wir» und «Wohin gehen wir». Wir gedenken unserer Sternenkinder, woher sie gekommen sind, wohin sie gegangen sind, wo sie aufgehoben sind und auch: wo wir selber aufgehoben sind.
* Hören Sie nochmals das Lied vom Anfang, bzw. spielen oder singen Sie dasselbe Musikstück zum Abschluss nochmals.

www.sternenkinder.li



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